LG G4 Testbericht

Auch LG aktualisiert sein Aushängeschild: Das G4 kann leistungstechnisch zwar nicht hundertprozentig an Samsung Galaxy S6 & Co. anknüpfen, aber dafür soll das Edel-Smartphone des südkoreanischen Unternehmens durch seine Ausstattung punkten. Ob die behutsamen technischen Überarbeitungen ausreichen, um wirklich gegen die etablierten High-End-Handys zu bestehen, zeigt dieser Test.

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Ein Blick ins LG G4

Das Innenleben des LG G4 wurde im Vergleich zum Vorgänger nur an die Zeichen der heutigen Zeit angepasst, ohne dabei einen Technik-Overkill wie Samsung zu provozieren. So kommt im G4 ein Snapdragon 808 als CPU zum Einsatz, der zwar langsamer als die 810er-Variante ist, aber dafür auch deutlich kühler und stromsparender zu Werke geht. Seine 1,8 Gigahertz mit sechs Kernen sollten dennoch ausreichen, um Android 5.1 (veredelt mit LGs eigener Benutzeroberfläche) anzutreiben. Als Arbeitsspeicher werden 3 Gigabyte RAM verbaut, der interne Speicher beläuft sich auf immerhin 32 Gigabyte.

Keinerlei Anpassungen fanden am Display statt: Nach wie vor ist LGs bestes Smartphone 5,5 Zoll groß, die Auflösung wurde mit 2.560 * 1.440 Pixel nicht angerührt. LTE, Bluetooth 4.1, NFC und praktisch alle anderen relevanten Kommunikationsstandards beherrscht das G4 natürlich ebenfalls. Eine leichte Überarbeitung hat auch die Adreno-GPU erfahren – wer gerne am Smartphone spielt, sollte eine etwas höhere Leistung im Vergleich zum G3 wahrnehmen können.

 

Neues Designkonzept

Visuell erinnert das LG G4 deutlich an den Vorgänger – zumindest solange, bis der Blick auf die Rückseite wandert. Gegen einen Aufpreis von etwa 50 Euro platziert LG dort nämlich eine Lederoberfläche. Jenes hochwertige Material wird zwar nicht mit dem Smartphone „vernäht“, sondern nur auf die Kunststoffoberfläche geklebt, aber dies gelingt dem Unternehmen so gut, dass sich praktisch kein Bruch zwischen den Oberflächen wahrnehmen lässt. Das Resultat ist ein extravagantes, erfrischend neues Smartphone, das es so auf dem Markt bis jetzt nicht gibt. Ob die Lederrückseite gefällt, bleibt aber Geschmackssache.

Von diesem Novum abgesehen präsentiert sich das LG G4 als überragend verarbeitet und mit 155 Gramm Gewicht nicht schwerer als der Vorgänger. Übrigens verfügt das Gerät über eine sehr leichte Wölbung im Display, die jedoch mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist. Die Entwickler erhoffen sich davon eine höhere Resistenz gegen Stöße. Die Abmessungen fallen beinahe identisch mit denen des Vorgängers aus und auch die Kapazität unterscheidet sich mit 3.000 mAh praktisch nicht – sehr viel interessanter ist daher ein Blick auf die eingangs erwähnte Ausstattung.

 

Besser als die Konkurrenz?

Ein 3.000 mAh großer Akku wäre keine Besonderheit – doch im LG G4 lässt er sich sogar tauschen. Dieser Aspekt war in vielen Tests des Samsung Galaxy S6 ein häufig angeführter Makel. Darüber hinaus kann der mit 32 Gigabyte etwas knapp bemessene Speicher durch eine microSD-Karte erweitert werden, und auch dieses „Kunststück“ beherrscht Samsungs Konkurrenz oder auch Apples iPhone 6 nicht. Warum erst LG kommen muss, um diese alltäglichen Ausstattungsmerkmale wieder ins Rampenlicht zu rücken, bleibt wohl das Geheimnis der anderen Hersteller.

Die richtige Wahl hat LG offenbar auch hinsichtlich der CPU getroffen: Der Snapdragon 808 liefert eine Leistung, die je nach Anwendungsfall auch mit dem Exynos-Prozessor im Galaxy S6 mithalten kann. Dabei bleibt das LG G4 jedoch jederzeit recht kühl, nur aufwendige Spiele erhöhen die Gehäusetemperatur spürbar. Allerdings dringt der Snapdragon 808 dabei niemals in die extrem hitzigen Gefilde vor, welche der Snapdragon 810 beispielsweise im HTC One M9 verursacht. Die GPU hingegen wurde zwar, wie bereits angemerkt, leicht verbessert, für die Leistungskrone reicht es in dieser Disziplin aber nicht. Gleichzeitig gibt es jedoch derzeit keine Spiele, welche das LG G4 nicht flüssig darstellen kann.

 

Die Kamera unter der Lupe

Die rückseitige Kamera des LG G4 löst nun in 16 Megapixel auf (der Vorgänger brachte es auf 13 Megapixel), außerdem sorgt eine Blendenöffnung von f/1,8 dafür, dass sehr viel Licht auf den Sensor treffen kann – was theoretisch für schönere Bilder sorgen sollte. Ein LED-Blitz erhellt die Umgebung, Videos können wahlweise in 4K-Auflösung (Rückseite) oder 1080p (Vorderseite) aufgenommen werden. Ein möglicherweise wichtiges Detail versteckt sich in den Speicheroptionen für Fotos: Das G4 kann diese im RAW-Format speichern, was die nachträgliche Bearbeitung in Photoshop oder vergleichbaren Programmen erleichtert.

Im Praxiseinsatz lässt sich schwer sagen, welches Smartphone an der Spitze liegt: LGs Beitrag liefert häufig bei Tageslicht die besseren Ergebnisse, bei Dunkelheit hingegen hinterlässt das iPhone 6 den besseren Eindruck. Da Fotoqualität auch eine stark subjektive empfundene Eigenschaft sein kann, möchten wir an dieser Stelle nur anmerken, dass das G4 sehr sehenswerte Bilder produziert, welche sich nicht hinter der Konkurrenz verstecken müssen.

Technische Daten des LG G4
Abmessungen (HxBxT) 148.9mm x 76.5mm x 9.8mm
Display Diagonale: 5,5 Zoll (13,97 cm)
Auflösung: 2560 x 1440 Pixel
Kamera 16 Megapixel
max. Video Auflösung: 3840 x 2160 Pixel
Gewicht 155 Gramm
Verfügbare Farben Schwarz, Weiß, Gold, Braun (Leder), Schwarz (Leder)
Erscheinungs Datum 06.2015
Einführungs Preis 649 EUR
Betriebssystem Android 5.0 Lollipop
Akku Li-Ionen 3000 mAh
max. Bereitschaftszeit 400 Stunden
max. Sprechzeit 1500 Minuten



 

Fazit

Mit dem G4 hat LG ein vor allem durch das Design interessantes Smartphone auf den Markt gebracht. Echte Überraschungen bleiben zwar aus, doch insbesondere Anwender, welche von den teilweise sehr restriktiven Vorgaben anderer Hersteller hinsichtlich Akku und Speicher enttäuscht sind, finden in diesem Smartphone einen absolut überzeugenden Ersatz.

Pro

• Schnell, aber relativ kühl.
• Wechselbarer Akku und microSD-Karte.
• Haptisch interessante Lederrückseite auf Wunsch.
• Hervorragendes Display und sehr gute Kamera.
• Android 5.1.

Contra

• Adreno-GPU etwas langsamer als die High-End-Speerspitze.
• Qualität der Kamera bei Dunkelheit nicht auf höchstem Niveau.

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